Suburbicon

© Concorde Home Entertainment

Suburbicon – Willkommen in der Nachbarschaft

USA 2017

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 105 Min.

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 30.04.2018

USA in den 1950ern: In der Vorstadtsiedlung Suburbicon ist die Welt der weißen Mittelklasse noch in Ordnung. Als sich jedoch die erste afroamerikanische Familie in der Nachbarschaft niederlässt, ist das Geschrei und Gezeter in dem Städtchen groß. Tatsächlich wird das Haus der neuen Mitbürger fortan unter lauten Protesten rund um die Uhr belagert. Nur ein Haus weiter führt Buchhalter Gardner Lodge (Matt Damon) zusammen mit seiner an den Rollstuhl gefesselten Ehefrau Rose (Julianne Moore) und Sohnemann Nicky (Noah Jupe) scheinbar ein sorgenfreies Leben. Doch nach einer Home Invasion, bei der Rose ums Leben kommt, ist es mit der Beschaulichkeit vorbei. Der spießige Buchhalter scheint daran nicht ganz unschuldig zu sein, denn schon kurz nach dem Ableben seiner Frau zieht deren Schwester Margaret (nochmal Julianne Moore) ins Haus. Außerdem geht es um eine stattliche Versicherungssumme, doch Versicherungsdetektiv Bud Cooper (Oscar Isaac) wittert einen handfesten Betrug…

In groben Zügen beruht Suburbicon auf ein bisher unverfilmtes Drehbuch der Coen-Brüder, mit denen Regisseur George Clooney in seiner Karriere ja schon mehrfach zusammengearbeitet hat (O Brother, Where Art Thou?, Burn after Reading). Mit seinem Geschäftspartner Grant Heslov schrieb Clooney das Skript kurzerhand um und ergänzte den Coen-Part um die pechschwarze Krimigeschichte mit einem Angriff auf die bürgerliche US-Vorstadtidylle der 50er Jahre, bei der es natürlich unter der glatten und perfekten Oberfläche wie schon einst bei Tod Haynes (Dem Himmel so fern) bedenklich brodelt und offener Rassismus zum Vorschein kommt. Vielleicht hätte sich Clooney doch besser nur für einen Part der Story entschieden, denn die beiden parallel nebeneinander her laufenden Handlungen wollen nicht so recht zusammenpassen. Kritisieren kann man, dass der Film das afroamerikanische Ehepaar, das den Einzug in die bisher ausschließlich von Weißen bewohnte Mustersiedlung gewagt hat, allenfalls als Statisten einbaut, die nicht viel zu melden haben. Der Kriminalfall funktioniert deutlich besser, auch weil hier immer wieder skurrile und zum Teil abgrundtief böse Einfälle der Coen-Brüder durchblitzen, die man aus (deutlich besseren) Werken wie Fargo oder Blood Simple zu schätzen weiß.

 

Blu-ray Extras:

    • 3 Featurettes (Filmmusik / Casting / Entstehung, 49 min)
    • US Trailer & dt. Kinotrailer
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Gut gemeinte Mischung aus absurder Gangsterkomödie und Rassismusdrama, hier wäre weniger mehr gewesen.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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