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Suffragette

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Suffragette: Taten statt Worte

Suffragette

GB 2015

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 106 Min.

Studio: Ruby Films, Film4

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 03.07.2016

London 1912. Seit einem halben Jahrhundert kämpfen die Suffragetten für das Frauen-Wahlrecht, für ihr Recht an ihren Kindern und für gerechtere Löhne. Die Wäscherin Maud Watts (Carey Mulligan, An Education) stößt eher zufällig und anfangs auch unfreiwillig zu der Bewegung. Damit zieht sie sich nicht nur den Zorn ihres Ehemanns und der gesamten Nachbarschaft zu, sondern macht auch den Sonderermittler Arthur Steed (Brendan Gleeson, The Guard) auf sich aufmerksam…

Das Milieudrama Suffragette steigt kurz vor dem Durchbruch der Bewegung ins Geschehen ein und somit zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits 50 Jahre friedlichen Widerstands folglos geblieben sind und die Proteste zunehmend radikaler werden. Leider versäumt es der Film, den unwissenden Zuschauer über diese Vorgeschichte zu informieren, so dass die Briefkastensprengungen und kleinen Bombenanschläge für manch einen etwas unvermittelt aus dem Nichts zu kommen scheinen. Dafür wird umso deutlicher, was einzelne Frauen wie (die fiktive) Maud zum Nach- und Umdenken bewegt und wie schrecklich ungerecht wirklich jeder Aspekt ihres Alltags ist. Besonders verstörend wird es, als Ehemann Sonny (Ben Whishaw, Das Parfum) seine Frau zunächst verstößt, um dann festzustellen, dass er alleine nicht für den gemeinsamen Sohn sorgen kann und diesen kurzerhand zur Adoption freigibt. Bar jeglicher Rechte muss sich Maud ihrem Schicksal ergeben. Ihre Mitstreiterinnen planen unterdessen schon den nächsten Coup, bei dem sie sich endlich auch international Gehör verschaffen wollen. Dort kommt es dann zu dem schockierenden Zwischenfall, der weltweit Beachtung fand und letztendlich den Durchbruch darstellte. Im Abspann findet sich dann eine interessante Auflistung von Ländern zusammen mit den Jahreszahlen, zu denen sie jeweils das Frauenwahlrecht einführten. Dabei kann man zwar über die Schweiz (1971!) und Saudi-Arabien (vielleicht später mal) den Kopf schütteln, aber allzuweit sollten wir uns auch nicht aus dem Fenster lehnen: auf der Gehaltsabrechnung herrscht auch bei uns noch keine Gleichberechtigung.

Regisseurin Sarah Gavron und Drehbuchautorin Abi Morgan steuern einen Audiokommentar bei, das Making of fällt mit 4 Minuten nicht weiter ins Gewicht.

 

Ninas Filmwertung

Das Milieudrama hätte stellenweise etwas mitreißender sein dürfen, doch das Ende verfehlt seine Wirkung nicht.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Concorde Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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