The Autopsy of Jane Doe
USA 2016
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 86 Min.
Studio: IM Global
Vertrieb: universum film
Filmzine-Review vom 27.10.2017
Das kleine Leichenschauhaus von Tommy Tilden (Brian Cox) ist ein traditionsreicher Familienbetrieb, den er irgendwann seinem Sohn Austin (Emile Hirsch) übergeben will. Die Obduktion der Leichen ist meist Routine, bis Sheriff Burke eines Tages eine mysteriöse Frauenleiche einliefert, die im Fundament eines Kellers gefunden wurde. Äußerlich ist der Körper völlig unversehrt, doch noch vor dem ersten Schnitt stellen Vater und Sohn Ungereimtheiten fest: beide Hand- und Fußgelenke sind zerschmettert, die Augen sind stark getrübt, es hat keine Leichenstarre eingesetzt. Beim Öffnen des Körpers zeigen sich weitere unerklärliche Dinge, eine völlig verkohlte Lunge beispielsweise, rätselhafte Tätowierungen… Dass die beiden sich mit der Obduktion längst in Lebensgefahr gebracht haben, merken sie leider viel zu spät…
Hände hoch, wer erinnert sich noch an Nachtwache? Jenen dänischen Überraschungshit von 1994, bei dem wir uns alle unfassbar gegruselt und uns die Fingernägel abgekaut haben? The Autopsy of Jane Doe schlägt in dieselbe Kerbe. An der Wirkungsstätte der beiden Forensiker, die im Keller ihres Wohnhauses untergebracht ist, hat ordentlich der Zahn der Zeit genagt, was ein besonders atmosphärisches und auf morbide Art charmantes Setting bietet. Hochspannend gestaltet sich dann die Obduktion der unbekannten Schönen, die ein unerklärliches Phänomen nach dem anderen zu Tage fördert. Parallel dazu verdichten sich unheimliche Zwischenfälle im Untergeschoss und es ist wohl nicht zu viel verraten, dass natürlich irgendwann auch eines der Glöckchen klingelt, die den Leichen für den Fall einer spontanen Wiederauferstehung um die Zehen gebunden werden. Über die ersten zwei Drittel der Laufzeit ist The Autopsy of Jane Doe also eher ein spannender Mystery-Thriller, der erst im Schlussakt in einen Horrorfilm umschlägt und hier deutlich konventionellere Wege einschlägt. Irgendwie hätte man sich eine befriedigendere Auflösung gewünscht, nichtsdestotrotz bleibt der Film auch dank hochrangiger Besetzung in Erinnerung.
Eine ganze Stunde an Interviews mit sämtlichen Beteiligten vor und hinter der Kamera lassen sich ansteuern, saubere Bild- und Tonwerte transportieren die Schaueratmosphäre verlustfrei aus dem Keller ins eigene Wohnzimmer.
Ninas Filmwertung
Hochspannend inszenierter Mystery-Obduktionsfall, der trotz des etwas schwächeren Finales überzeugt.
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Brian Cox, Emile Hirsch, Ophelia Lovibond
Musik: Saunder Jurriaans, Danny Bensi
Produzent(en): Ben Pugh, Eric Garcia, Fred Berger, Rory Aitken