The Awful Truth (Collection 1)
USA 1999
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 294 Min.
Studio: Dog Eat Dog
Vertrieb: Universum Film
Filmzine-Review vom 04.07.2005
In seiner TV-Serie The Awful Truth sagt Michael Moore in gewohnter Manier Politikern, Großunternehmen und öffentlichen Institutionen jeglicher Art den Kampf an. Seinen Feldzug gegen Ungerechtigkeit, Diskriminierung und Wirtschaftsverbrechen tritt der Rächer des einfachen Mannes mit Mikro, Kamera und penetranten Fragen an und provoziert meist so lange, bis Empfangs- oder Sicherheitspersonal verzweifelt in ihre Funkgeräte rufen: „We have a situation here“. Nicht selten ziehen Moores Aktionen weite Kreise in den Medien oder haben einstweilige Verfügungen zur Folge.
Viele seiner vor einem Live-Publikum präsentierten Beiträge lassen einen ungläubig den Kopf schütteln. So lädt er zum Beispiel die Krankenversicherung des todkranken Chris, die ihm die lebensrettende Transplantation einer Bauchspeicheldrüse verweigert, schon mal vorsorglich zu dessen Beerdigung ein. Nachdem Moore und der allein erziehende Vater genug Terror gemacht haben, ändert die Versicherung ihre Policen und finanziert ab sofort grundsätzlich alle Bauchspeicheldrüsentransplantationen. Auch rückt er dem berüchtigten Pater Fred Phelps auf die Pelle, der immer wieder bei Beerdigungen von Aidskranken auftaucht, um dort lautstark gegen Homosexualität zu demonstrieren und auch nicht davor zurückschreckt, eine derartige Vorstellung bei der Beisetzung eines Jungen abzugeben, der aufgrund seines Schwulseins brutal ermordet wurde. Erschreckenderweise ist Homosexualität in 20 Staaten der USA illegal! Bemerkenswert ist auch die Aktion, bei der Moore mit einer Gruppe Kehlkopfamputierter bei Philip Morris aufläuft, die dem Konzern ein paar durch ihre Sprechhilfen recht makaber klingende Weihnachtsständchen bringen. Weitere Themen sind Billiglöhne und miese Arbeitsbedingungen bei Disney, exzessive Umweltverschmutzungen durch Großkonzerne oder der Waffenwahn der Amerikaner. Dass Moore hier wie auch bei seinen anderen Filmprojekten auf starke Schwarz-Weiß-Malerei und die Auslegung von Statistiken zu seinen Gunsten setzt, darf man ihm angesichts des guten Hintergedankens verzeihen.
Die 12 Folgen verteilen sich auf zwei DVDs, die außer ein paar Trailern keinerlei Bonusmaterialien zu bieten haben. Deutsche Untertitel zur englischen Tonspur sind selbstverständlich vorhanden.
Folgen
- DVD 1 (148 min):
- 1. Willkommen zur Trauerfeier
- 2. Sodom und Gomorrha
- 3. Weihnachten bei Philip Morris
- 4. Krawall bei UPS
- 5. Der Mann des Jahres
- 6. Fernseher für Afghanistan
- DVD 2 (146 min):
- 7. Manpower Inc.
- 8. Die Männer aus Montana
- 9. Die Sniper-Schule
- 10. Bill Gates
- 11. Die Waffeninspekteure
- 12. NAFTA Mike
Ninas Filmwertung
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