© Bildmaterial Twentieth Century Fox Home Entertainment

The Birth of a Nation

© Twentieth Fox Home Entertainment

The Birth of a Nation – Aufstand zur Freiheit

USA 2016

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 120 Min.

Studio: Fox Searchlight Pictures

Vertrieb: Twentieth Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 25.10.2017

In Virginia wächst Nat Turner (Nate Parker) als Sklave auf einer Baumwollplantage auf. Da ihm die Mutter (Penelope Ann Miller) seines Besitzers Samuel Turner (Armie Hammer) zum Lesen der Bibel ermutigt, wird Nat schon bald zum Prediger seiner Mitsklaven. Nats rhetorische Fähigkeiten bleiben auch seinem Eigentümer nicht verborgen: Gegen Bezahlung lässt er ihn auf anderen Plantagen das Evangelium predigen, auch um mögliches rebellisches Gedankengut der Sklaven im Keim zu ersticken. Nachdem Nat allerdings unzählige Grausamkeiten, wie z.B. die Vergewaltigung seiner Frau (Aja Naomi King), erlebt hat, organisiert er im Jahr 1831 einen blutigen Aufstand gegen die Sklavenhalter…

Weit vor dem eigentlichen Kinostart auf der Festival-Tour in den USA sorgte The Birth of a Nation für Furore und galt schon als sicherer Anwärter auf eine Oscar-Nominierung. Für eine Rekordsumme in Höhe von 17,5 Millionen Dollar hat Fox Searchlight schließlich die Rechte gekauft und fast sah es so aus, als könnte das Werk ohne Probleme den Erfolg von 12 Years a Slave wiederholen. Während der Promo-Tour wurde Regisseur/Hauptdarsteller/Produzent Nate Parker dann wie aus dem Nichts mit einem Bericht konfrontiert, dass eine Frau, die ihn (und seinen Freund & Co-Autor Jean Celestin) vor 17 Jahren der Vergewaltigung bezichtigt hatte, Selbstmord begangen hat. Parker wurde damals im Gegensatz zu seinem verurteilten Freund freigesprochen, doch der Shitstorm ließ sich längst nicht mehr stoppen und The Birth of a Nation ist an den Kinokassen mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Unabhängig davon muss man dem Werk, an dem Parker insgesamt sieben Jahre gearbeitet hat, gerade in Zeiten von Black Lives Matter eine große emotionale Wucht attestieren. Schon im Titel, einer Anspielung auf den gleichnamigen, den Ku-Klux-Klan verklärenden Stummfilmklassiker von DW Griffith, wird klar, dass Parker mit seiner Version das grausame historische Kapitel der Sklaverei aus schwarzer Perspektive nacherzählen wollte. Das gelingt trotz konventioneller Regie gut, besonderes in den von Rassismus durchtränkten Alltagsszenen auf der Plantage, nur beim Finale schlägt Parker mit drastischer Gewaltdarstellung über die Stränge.

Großes Kompliment an den Vertrieb, der bei der Veröffentlichung des Films das ausführliche Bonusmaterial der US-Version 1:1 für den deutschen Markt übernommen hat. Angeboten werden u.a. eine historische Dokumentation („Das Vermächtnis von Nat Turner“), Making of, der Kurzfilm AmeriCAN sowie ein Audiokommentar mit Nate Parker.

 

Marcs Filmwertung

Vom Oscar-Anwärter zum Kassengift: Wuchtiges, aufwühlendes Drama über einen in Vergessenheit geratenen historischen Sklavenaufstand und dessen Anführer.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Twentieth Century Fox Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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