The Motorcycle Diaries – Die Reise des jungen Che
Diarios de motocicleta
USA | Peru | GB | Frankreich | D | Chile | Argentinien 2004
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 120 Min.
Studio: Film Four
Vertrieb: Highlight Home Entertainment
Filmzine-Review vom 21.05.2005
1952 brechen Ernesto Guevara de la Serna und sein Freund Alberto Granado zu einer neunmonatigen Abenteuerreise von Argentinien nach Peru auf. 13.000 Kilometer legen sie zunächst mit einem klapprigen Motorrad, später zu Fuß und per Anhalter zurück…
Die Reise des jungen Che ist weder ein politisches Biopic des Che Guevara, noch gibt der Film Antworten auf die Frage nach den Gründen für die doch etwas fragwürdige Einstellung der oft verharmlosten Kultfigur. Losgelöst vom späteren Werdegang des Revoluzzers erzählt Regisseur Walter Salles die Geschichte der Reise des 23-jährigen angehenden Arztes mit seinem besten Freund, dem Biochemiker Alberto Granado, durch den südamerikanischen Kontinent. Überwiegt am Anfang noch eine jugendliche Unbeschwertheit und Abenteuerlust, legt sich die Aufregung der beiden allmählich und sie nehmen sich mehr Zeit für Begegnungen mit Menschen und für ihre Umgebung. Gleichzeitig wird auch der Film ruhiger und konzentriert sich auf ernstere und wichtigere Dinge. Bei einem längeren Aufenthalt in einer Lepra-Kolonie in San Pablo kommen die beiden in Kontakt mit Krankheit, Armut, grundlegenden menschlichen Bedürfnissen und Ungerechtigkeit – eine für die zukünftige Denkweise Guevaras sicherlich nicht unbedeutende Erfahrung. Die Reise des jungen Che ist eigentlich weniger ein Film über die Hauptperson selbst, sondern vielmehr ein Film über Menschen und Menschlichkeit. Die in Chile, Peru, Venezuela, Argentinien und Kolumbien gedrehten Landschaftsaufnahmen unterstützen die besondere Atmosphäre und entfalten gerade im Leindwandformat eine atemberaubende Wirkung.
An Extras hat die DVD verschiedene Interviews mit den Hauptdarstellern, dem Regisseur und auch dem Produzenten Robert Redford zu bieten, die es insgesamt auf eine gute halbe Stunde bringen. Außerdem kann man noch einen kurzen Blick hinter die Kulissen werfen und sich drei entfallene Szenen zu Gemüte führen.
Ninas Filmwertung
Lebendiges Roadmovie mit überzeugenden Darstellern und großartigen Bildern.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Gael García Bernal, Rodrigo De la Serna
Musik: Gustavo Santaolalla
Produzent(en): Edgard Tenenbaum, Karen Tenkhoff, Michael Nozik