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The Vigil – Die Totenwache

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The Vigil – Die Totenwache

The Vigil

USA 2019

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 86 Min.

Vertrieb: EuroVideo

Filmzine-Review vom 25.01.2021

Yakov (Dave Davis) hat seiner ultra-orthodoxen Gemeinde den Rücken gekehrt. Weil er jedoch in Geldnöten ist, lässt er sich von seinem Cousin überreden, die Totenwache für ein Gemeindemitglied zu übernehmen und im Haus der demenzkranken Witwe die Nacht zu verbringen. Im Laufe der Nacht erfährt er, dass der Tote von einem Dämonen besessen war – dem sogenannten Mazzik – der nun eine neue menschliche Hülle braucht. Yakov, der ein schweres emotionales Trauma mit sich trägt, entpuppt sich als gefundenes Fressen…

Der jüdische Volksglauben hält so einige schaurige Figuren parat – angefangen vom Golem über den Dibbuk, ebenfalls ein Totengeist, bis zum Mazzik, der in Keith Thomas‘ Regiedebüt The Vigil – Die Totenwache seinen ersten Horrorfilm-Auftritt hat. Sein Lebenselexier ist der Seelenschmerz, den er seinen Opfern mit traumatischen Erinnerungen bereitet. Im Fall des Verstorbenen stammen diese Erinnerungen aus dessen Zeit als KZ-Häftling. Welchen Schmerz Yakov mit sich trägt, erfährt man puzzlestückartig aus Erinnerungsfragmenten, die ihn immer wieder heimsuchen. Nach der Eingangssequenz spielt sich das Geschehen im Wesentlichen als One-Man-Show im schummrigen Wohnzimmer eines verwinkelten Reihenhauses in Brooklyn ab. Das klaustrophobische Setting und die grundsätzlich unheimliche Situation, die ganze Nacht lang in einem fremden Haus neben einer Leiche zu hocken, während es im Obergeschoss ständig knarzt und knackt und das Licht flackert, sorgen für adäquate Gruselatmosphäre. Besonders fies wird es, als Yakov versucht, das Haus zu verlassen, aber der Dämon ihn nicht gehen lässt. Ohne ein paar altbekannte Genrezutaten kommt auch The Vigil nicht aus, aber die jüdische Mythologie und chassidisch geprägte Umfeld bieten eine neue Perspektive und eine willkommene Abwechslung zu Kruzifix, Weihwasser und Co.

Das Sprachgemisch aus Jiddisch und Englisch bzw. Deutsch wird in der Synchronfassung erfreulicherweise beibehalten. Leider fehlen in der Originalversion irgendwann immer häufiger die Untertitel zu den jiddischen Passagen, mit den deutschen Untertiteln klappt es besser.

 

Blu-ray Extras:

    • Dt. Trailer zum Film
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Klaustrophobischer One-Man-Horror vor dem Hintergrund chassidischer Traditionen und jüdischer Mythologie.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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