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The Driver

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The Driver (Remastered Edition)

USA 1978

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 92 Min.

Vertrieb: Studiocanal

Filmzine-Review vom 17.12.2022

Unter Gangstern genießt der wortkarge „Driver“ (Ryan O’Neal) in Los Angeles den mit Abstand besten Ruf. Ohne mit der Wimper zu zucken manövriert er jeden Fluchtwagen aus den heikelsten Situationen und lässt dabei die Cops alt aussehen. Um den ausgebufften „Wheelman“ fassen zu können, täuscht ein schmieriger Ermittler (Bruce Dern) einen Raubüberfall vor und engagiert den „Driver“…

Baby Driver, Drive, Driven, Drive Angry: Unsere Datenbank ist pickepackevoll mit stoischen Protagonisten, die hinterm Steuer jede noch so bedrohliche Verfolgungsjagd meistern. Die Blaupause für dieses Genre lieferte Walter Hil Ende der 1970er-Jahre mit The Driver. Der Film fiel seinerzeit beim Publikum durch, hat sich aber im Laufe der Zeit längst einen Ruf als Neo Noir-Kultfilm erarbeitet und auch hippe Filmemacher wie Quentin Tarantino oder Edgar Wright nachhaltig beeinflussst. Nachdem Walter Hill bereits einige Jahre zuvor das Drehbuch zu The Getaway (von Sam Peckinpah) verfasst hat, etablierte er sich spätestens mit diesem Werk als einer der herausragenden Actionfilmer und Genre-Stilisten mit einem feinen Gespür für spektakuläre Stunts und die fatalen Folgen eruptiver Gewalt. Kommerziellen Erfolg feierte Hill mit Ausnahme einiger 80er Klassiker wie Nur 48 Stunden oder Red Heat eher selten. Interessanter und faszinierender bleiben seine finanziellen Flops wie die Vietnam-Allegorie Die letzten Amerikaner, der knallharte Western Long Riders und eben The Driver. Auf den nächtlichen Straßen von LA gelangen ihm einige bahnbrechende Verfolgungsjagden, doch die beste Szene bleibt die Sequenz im Parkhaus, in der Ryan O’Neal einen orangefarbenen Mercedes Benz mit äußerster Präzision gewollt zu Schrott fährt.

Das restaurierte Bild macht sich direkt in der nächtlichen Eingangsverfolgungsjagd positiv bemerkbar, in der nun die hässlichen Blockartefakte älterer Versionen nicht mehr zu sehen sind. Mit dem neuen Transfer sieht der gesamte Film insgesamt deutlich stabiler und besser aus. Abstriche müssen allerdings bei der recht blechernen deutschen Mono-Tonspur gemacht werden. Der Bonusbereich kann überzeugen: Neben der alternativen Anfangsszene bilden zwei neue Interviews mit Walter Hill den Hauptteil.

 

Blu-ray Extras:

    • NEU: Masterclass mit Walter Hill, aufgenommen beim Reims Polar Crime Film Festival 2022 (14 min)
    • NEU: Interview mit Walter Hill (30 min)
    • Alternativer Anfang (3 min)
    • Originaltrailer, dt. Trailer und Originalteaser

 

Marcs Filmwertung

Einflussreicher, unbedingt sehenswerter Neo Noir-Kultfilm rund um einen ultracoolen Fluchtwagenfahrer.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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