Todeszug nach Yuma

© Sony Pictures Home Entertainment

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Todeszug nach Yuma

3:10 To Yuma

USA 2007

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 118 Min.

Studio: Lion’s Gate Films

Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 05.06.2008

Nach einem seiner zahlreichen Postkutschenüberfälle wird Ganove Ben Wade (Russell

Crowe) in einem staubigen Kaff in Arizona festgenommen. Wade soll nun zwecks

Überführung zur Gerichtsverhandlung nach Yuma bis zur nächsten Bahnstation eskortiert

werden. Einer der Bewacher ist der Bürgerkriegsveteran Dan Evans (Christian Bale), der

mit Mühe und Not eine Farm betreibt und den Auftrag aus Geldmangel angenommen hat.

Der gefährliche Transport erweist sich für Evans schon bald als Himmelfahrtskommando:

Nicht nur ist der gerissene Gangster seinen Aufsehern haushoch überlegen, auch der

Rest seiner Bande hat die Verfolgung längst aufgenommen…

Nach Polizeifilm (Copland), Thriller (Identität) und Biopic (Walk The

Line) knüpft sich Regisseur James Mangold mit Todeszug nach Yuma nun das

amerikanischste aller Genres vor: den Western. Ein gewagtes Unterfangen, schließlich

rauchen in Hollywood die Colts trotz einiger sporadischer Ausnahmen schon lange nicht

mehr. Die Rechnung ging aber auf: Der auf einer Kurzgeschichte von Elmore Leonard

basierende Film ist ein großartiges Update des Delmer Daves-Klassiker Zähl bis drei

und bete aus dem Jahr 1957. Während damals Van Heflin und Glen Ford die

Titelrollen besetzten, liefern sich diesmal Russell Crowe in der Killerrolle und Christian

Bale als einfacher Farmer einen elektrisierenden Zweikampf. Besonders Russell Crowe

verleiht dem gewieften Bösewicht eine gehörige Portion Charisma. Aber auch die

Darsteller in der zweiten Reihe passen sich dem hohen schauspielerischen Niveau an.

Während Peter Fonda seinem Vater Henry als abgebrühter Kopfgeldjäger alle Ehre macht,

kann Ben Foster als schießwütiger Sadisten-Schurke nachhaltig beeindrucken.

Handlungstechnisch ist Todeszug nach Yuma dem Original sehr nahe, Regisseur

Mangold drückt aber deutlich mehr aufs Tempo und zitiert zudem gekonnt bei den

Western-Großmeistern Sergio Leone und Sam Peckinpah.

Im Gegensatz zur jüngst veröffentlichten DVD-Enttäuschung Die Ermordung des

Jesse James durch den Feigling Robert Ford kommen Genrefans mit Todeszug

nach Yuma voll auf ihre Kosten. Als Anspieltipp empfiehlt sich die kurze aber

interessante Doku \“Gesetzlose Banden & Truppen\“, die mit zahlreichen Mythen der Wild

West-Geschichte aufräumt. Ein Tipp für die Blue Ray-Fraktion: Die High-Def Ausgabe

enthält nochmal einige zusätzliche Extras.

 

Marcs Filmwertung

Glänzend besetzter und furios inszenierter Neo-Western mit klassischem Anstrich.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Sony Pictures Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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