Verbrechen verführt
High Heels & Low Lifes
GB 2001
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 83 Min.
Studio: Touchstone Pictures
Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment
Filmzine-Review vom 23.02.2003
Die Krankenschwester Shannon (Minnie Driver) und die erfolglose Schauspielerin Frances (Mary McCormack) werden beim Belauschen fremder Telefongespräche zufällig Zeugen eines Bankraubs. Als sie bei der Polizei auf taube Ohren stoßen, nehmen die beiden Freundinnen die Sache selbst in die Hand und beschließen, von den Verbrechern ein saftiges Schweigegeld zu erpressen. Doch die geben nicht so schnell klein bei…
Verbrechen verführt ist eine schwungvolle britische Gangsterkomödie, die in den deutschen Kinos eher untergegangen ist. Allzu hohe Ansprüche darf man jedoch nicht stellen, immerhin haben wir es hier mit dem Autor von Spice World zu tun… Da kann es schon mal passieren, dass sich die Charaktere gegenseitig an Dummheit übertrumpfen und realistische Situationen und logisch nachvollziehbare Handlungsstränge etwas auf der Strecke bleiben. So klärt sich beispielsweise erst gegen Ende des Films das Rätsel auf, weshalb die Verbrecher ständig von „dem Erpresser“ und „ihm“ reden, obwohl ihre Widersacher ja eindeutig weiblich sind: ach soooooo, Miss McCormack hat also angeblich die ganze Zeit mit tiefer, verstellter Männerstimme telefoniert… leider dürfte das den meisten Zuschauern entgangen sein. Und sicherlich würde man gerade von Frauen erwarten, dass sie spätestens, nachdem ein Unbeteiligter der Gaunerbande zum Opfer gefallen ist, ihren Plan über Bord werfen – aber nein, jetzt erst recht! Natürlich ist das Ende mehr als vorhersehbar, aber der Weg dorthin ist durch eine interessante Split-Screen-Bildgestaltung und durch ein paar durchaus witzige Momente recht unterhaltsam gestaltet. Die beiden Hauptdarstellerinnen leisten mit einer Portion augenzwinkernder Selbstironie ganze Arbeit und lassen die Schurken dagegen ganz schön alt aussehen. Die Originaltonspur ist natürlich allein schon wegen des herrlichen britischen Akzents ein Muss, und auch der Charme der reichlich verwendeten Schimpfworte geht in der deutschen Fassung leider verloren.
An Extras bietet die DVD neben einem Audiokommentar mit Regisseur Mel Smith und Autor Kim Fuller noch ein Featurette, bei dem auch die Darsteller zu Wort kommen, sowie einen nur bedingt sinnvollen Zusammenschnitt der besten Action-Szenen. Das Sound-System kommt eher in der zweiten Hälfte des Films zum Einsatz und lässt einem beim finalen Showdown die ein oder andere Kugel um die Ohren fliegen.
Ninas Filmwertung
Und Frauen sind doch die besseren Bösewichte: Action-Comedy-Chick-Flick mit Minnie Driver.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Kevin McNally, Mary McCormack, Michael Gambon, Minnie Driver
Musik: Charlie Mole
Produzent(en): Barnaby Thompson, Uri Fruchtmann