Vital

© rapid eye movies

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Vital

Japan 2004

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 85 Min.

Studio: Kaijyu Theater

Vertrieb: rapid eye movies

Filmzine-Review vom 28.04.2006

Nach einem Autounfall, bei dem seine Freundin Ryoko stirbt, hat Hiroshi das Gedächtnis verloren. Als er sein Medizinstudium wieder aufnimmt, landet Ryokos Leiche ausgerechnet auf seinem Seziertisch. Mit jedem entnommenen Organ, jedem freigelegten Muskel kehrt ein Stück seiner Erinnerung zurück…

Visuell ansprechend umgesetzt, mangelt es Shinya Tsukamotos Vital neben einer konsequenten Handlungsführung eindeutig an einem (glaub-)würdigen Protagonisten. Der mundfaule Hiroshi (gespielt von dem bisher eigentlich positiv aufgefallenen Tadanobu Asano), der im ersten Drittel des Films keine zwei Wörter rausbringt und auch im Gespräch mit anderen nur geistesabwesend Löcher in die Luft starrt, ist jedenfalls nicht gerade ein Sympathieträger. Darüber hinaus wirft der Streifen zu viele Fragen auf – was sollen die merkwürdig spastischen Tanzeinlagen von Ryoko in Hiroshis Erinnerungen (oder sind es Träume? oder Fantasien?), obwohl das Mädchen doch angeblich gar keine Tänzerin war, und was haben die zwischengeblendeten Blumen oder Fabrikschornsteine mit dem Rest des Geschehens zu tun, warum hat Hiroshis Kommilitonin das gleiche ungewöhnliche Tattoo an der gleichen Stelle wie Ryoko?? Vielleicht muss man Vital mehrmals sehen, um Details zu entdecken oder ein erfahrener Tsukamoto-Gucker sein, um seinen Stil zu verstehen; die meisten anderen bleiben am Ende wahrscheinlich mit einem fragenden Schulterzucken zurück.

Das hektische Making of ist durch den Einsatz einer Handkamera extrem schwindelerregend, zudem ist der Zuschauer gefordert, am oberen Rand die Dialog-Untertitel und gleichzeitig am unteren Rand Info-Untertitel zur gezeigten Situation zu verfolgen. Auch beim Interview mit dem Regisseur hat man irgendwie den Eindruck, man hätte die Fast Forward-Taste gedrückt. Weitere Hintergrund-Infos gibt’s in einem 10-minütigen Interview mit dem Maskenbildner sowie bei den Aufnahmen vom Filmfestival in Venedig.

 

Ninas Filmwertung

Rätselhaftes Anatomie-Drama aus Japan.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb rapid eye movies kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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