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Weißbier im Blut

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Weißbier im Blut

D 2021

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 96 Min.

Vertrieb: LEONINE

Filmzine-Review vom 04.11.2021

Auf einem bayerischen Bauernhof wird der Herr Brodl von der Sparkasse zerhäckselt im Mähdrescher aufgefunden. Kommissar Kreuzeder (Sigi Zimmerschied) isst aber erst einmal in aller Ruhe seinen Schweinsbraten auf, bevor er sich zum Tatort begibt. Eigentlich hat er ja genug damit zu tun, sich die Sorgen von Wirtin Gerda (Luise Kinseher) anzuhören und auf dienstliche Anweisung wegen seines Alkoholproblems eine Therapeutin (Brigitte Hobmeier) aufzusuchen. Zu allem Überfluss taucht dann aber noch eine zweite Leiche im Mähdrescher auf. Kreuzeder schöpft allmählich einen schockierenden Verdacht…

Mit Weißbier im Blut springt Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur Jörg Graser auf den Heimatkrimi-Zug auf, der eigentlich schon längst an jeder Milchkanne gehalten und wenig Neues im Gepäck hat. Das Cover-Artwork erinnert verdächtig an die Eberhofer-Reihe, so dass sich die Groteske zwangsläufig diesem Vergleich stellen muss – und dabei leider den Kürzeren zieht. Genrebedingt ist der Kriminalfall an sich nur Mittel zum Zweck und gerät die meiste Zeit komplett in Vergessenheit, während die drei Hauptfiguren bei ein paar Weißbier und Obstlern melancholisch vor sich hin philosophieren. Das ist oft nur mäßig interessant und dabei mitnichten so amüsant wie in Niederkaltenkirchen, andererseits auch nicht so zynisch wie bei Wolf Haas‘ Kult-Detektiv Brenner. Vorherrschend sind ein staubtrockener Humor und eine gewisse  Trostlosigkeit, die über der niederbayerischen Szenerie liegt. Erfreulicherweise entpuppen sich die drei Hauptbesetzungen als echte Glücksgriffe, die ihre Figuren lebendig und greifbar werden lassen.

 

Blu-ray Extras:

    • Making of (5 min)
    • B-Roll (6 min)
    • Interviews (23 min)
    • Bildergalerie
    • Kinotrailer
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Lakonisch-melancholische Heimatkrimi-Groteske mit erzählerischen Längen, aber angenehm kauzigen Darstellern.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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