Wenn Träume fliegen lernen

© Buena Vista Home Entertainment

© Buena Vista Home Entertainment

 

Wenn Träume fliegen lernen

Finding Neverland

USA 2004

FSK: ohne Altersbegrenzung

Länge: ca. 97 Min.

Studio: Miramax Films

Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment

Filmzine-Review vom 25.06.2005

London im Jahr 1903. Nachdem sich das letzte Bühnenstück des schottischen Schriftstellers J. M. Barrie (Johnny Depp) als Flop entpuppt hat, muss möglichst schnell eine erfolgreiche Inszenierung her, um das Theater vor dem Ruin zu bewahren. Als er in den Kensington Gardens die Witwe Sylvia Davies (Kate Winslet) mit ihren Söhnen Peter, George, Jack und Michael kennen lernt, ist er vom unbeschwerten Spiel und der Unschuld der Kinder fasziniert. Er freundet sich mit der Familie an, die ihn schließlich zu seinem erfolgreichsten Werk, „Peter Pan“, inspiriert.

Die Betrachtung des Kinoplakats zu Finding Neverland mit den ge-airbrushten Porzellanpuppen-Konterfeis von Johnny Depp und Kate Winslet und nicht zuletzt der grauenhafte deutsche Titel Wenn Träume fliegen lernen, dem jeglicher Bezug zu Peter Pan oder J. M. Barrie fehlt, könnten die Vermutung nahelegen, es mit einem hoffnungslos sentimentalen Drama zu tun zu haben. Doch der junge Schweizer Regisseur Marc Forster (Monster’s Ball) erzählt die an wahre Begebenheiten angelehnte Geschichte des Autors auf angenehm leichtfüßige, oft rührende, aber niemals kitschige Weise. Johnny Depp, der in jüngster Zeit viel Lob und Anerkennung für seine letzten Filme einheimste, schlüpft scheinbar mühelos in die gegensätzlichsten Rollen und verleiht jedem seiner Charaktere eine unanfechtbare Glaubwürdigkeit. Auch die Figur des introvertierten Schriftstellers mit der blühenden Fantasie scheint ihm wie auf dem Leib geschrieben zu sein. Besondere Erwähnung verdient aber auch der 12-jährige Freddie Highmore, der als Sylvias Sohn Peter ein beachtliches Talent an den Tag legt. Obwohl die fantasievolle Geschichte eigentlich ausreichend Stoff für visuelle Kapriolen bieten würde, begrenzt Forster den Einsatz von Effekten auf ein Minimum und wird damit nicht nur den leisen Tönen des Films, sondern auch gleichzeitig den eingeschränkten Mitteln gerecht, die Barrie selbst für seine Bühneninszenierung zur Verfügung standen. Diese Zurückhaltung zeichnet sich in einigen fast beiläufigen, kleinen aber feinen Szenen aus, wie beispielsweise als der in seiner Traumwelt gefangene Barrie und seine frustrierte Frau gleichzeitig die Türen zu ihren getrennten Schlafzimmern öffnen und sich hinter seiner Tür eine grüne Blumenwiese erstreckt.

Abgesehen von einem Audiokommentar mit Regisseur, Produzent und Autor sind die Extras eher mager geraten. Der Blick hinter die Kulissen erschöpft sich in ein paar kurzen Filmszenen, Interviewclips mit den wesentlichen Beteiligten und Behind-the-Scenes-Aufnahmen. „Die Erschaffung von Nimmerland“ beschäftigt sich mit den Effekten des Films, jedoch nur schlappe 3 Minuten lang. Interessant sind höchstens die drei kurzen entfallenen Szenen mit optionalem Audiokommentar des Regisseurs.

 

Ninas Filmwertung

Johnny Depp auf der Suche nach Nimmerland: Märchenhafte Erzählung über die Entstehung von Peter Pan.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

Alle Reviews anschauen

Leserwertung

Eure Leserwertung:

Cast & Crew

Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert