Wes Craven präsentiert Dracula

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Wes Craven präsentiert Dracula

Dracula 2000

USA 2000

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 95 Min.

Studio: Dimension Films | Miramax Films

Vertrieb: Highlight Home Entertainment

Filmzine-Review vom 15.01.2002

Eine Gruppe von Dieben klaut bei einem Einbruch einen uralten Sarg aus den Besitztümern des Vampirjägers Van Helsing (Christopher Plummer). Zusammen mit seinem Gehilfen (Johnnie Miller) macht Helsing sich an die Verfolgung und landet schließlich in New Orleans. Dort treibt Dracula inzwischen sein blutiges Unwesen…

Die Qualität guter Dracula-Filme führt häufig auf die Extraklasse des jeweiligen Darstellers zurück: Max Schreck, Christopher Lee, Klaus Kinski, Gary Oldham und zuletzt Willem Dafoe in Shadow of the Vampire sollten als herausragende Beispiele genügen. Der Schotte Gerard Butler will sich nicht so recht in diese prominente Liste einreihen, seine Darstellung des Blutsaugers in Wes Craven präsentiert Dracula ist milde ausgedrückt äußerst bescheiden und zieht dem Film den (Fang-)Zahn. Sein Dracula ist weder charismatisch noch bedrohlich, sondern einfach nur ausdruckslos und hohl und erinnert als Krönung äußerlich zuweilen an David Copperfield. Auch die anderen Darsteller sind nicht erwähnenswert, lediglich Christopher Plummer (The Insider) als Vampirjäger mit imposanter Waffenausrüstung überzeugt. Die Story verwendet zwar zahlreiche Elemente und Originalnamen der Romanvorlage, doch Schriftsteller Bram Stoker würde sich wohl angesichts der modernen Neuinterpretation im Grabe umdrehen. In einem Anflug von geistiger Umnachtung versucht der Film am Ende die wahre Identität Draculas aufzudecken und liefert dafür die lächerlichste Erklärung seitdem es Vampirfilme gibt. Pluspunkte verbucht der Film einzig mit der sehenswerten Kameraführung (Peter Pau, Tiger and Dragon) und einigen schön geschnittenen surrealen Traumsequenzen.

Wenn schon der Film Käse ist, sollte man zumindest von der DVD einiges erwarten können und tatsächlich entschädigt Herausgeber Highlight mit einer rundum geglückten DVD. Das kontrastreiche Bild profitiert von der neuwertigen Vorlage und zeigt nur in der Anfangssequenz kleine Schwächen in Form von Blockbildung. Der Sound (DTS und 5.1) ist konstant sehr dynamisch und bietet etliche hübsche Direktionaleffekte, z.B. in einer Traumszene mit mehreren, auf allen Kanälen gleichmäßig verteilten Frauenstimmen. Die Bonusmaterialen sind im Vergleich zur RC1-Version sogar noch einen Tick umfangreicher und bieten u.a. ausführliche Interviews. Kurios und nicht ohne Reiz sind die Textproben (‚Auditions‘), schon hier präsentiert Hauptdarsteller Gerard Butler eindrucksvoll seine erschreckende Unfähigkeit.

 

Marcs Filmwertung

Überflüssige Neuauflage mit einem miserablen Dracula-Darsteller.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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