Winter’s Bone

© Ascot Elite Home Entertainment

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Winter’s Bone

USA 2010

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 96 Min.

Studio: Anonymous Content

Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment

Filmzine-Review vom 20.10.2011

In der tiefsten Provinz von Missouri kümmert sich die 17-jährige Ree (Jennifer Lawrence) um ihre zwei kleinen Geschwister und ihre psychisch kranke Mutter. Die Familie kämpft tagtäglich ums nackte Überleben, als eines Tages der Sheriff vor der Tür steht und Ree mitteilt, dass ihr Vater Haus und Grund als Kaution eingesetzt hat. Wenn er eine Woche später nicht zu seinem Gerichtstermin erscheint, droht die Familie alles zu verlieren. Ree macht sich auf die Suche nach ihrem Vater und dringt dabei weiter in die Vetternwirtschaft der Methamphetamin-Kocher ein, als denen oder ihr selbst lieb ist…

Beim Sundance Film Festival 2010 gewann Winter’s Bone gleich zwei Preise und wurde auch bei den Oscars mit 4 Nominierungen bedacht. Debra Granik erzählt in blassen, farbarmen Bildern die triste Geschichte einer Familie aus einer sozialen Schicht, die von der Gesellschaft vergessen und zurückgelassen wurde. Nur eine strahlt aus dieser Tristesse heraus: die 19-jährige Newcomerin Jennifer Lawrence, die mit einer unprätentiösen und entwaffnend ehrlichen Vorstellung den Zuschauer in ihren Bann zieht. Sie hat genau verstanden, was Ree ausmacht: in einer unbarmherzigen und ungerechten Welt ist sie ein selbstbewusstes und stolzes Mädchen, das Gutes tut und trotz aller Gegenschläge an das Gute im Menschen glaubt. Sie weiß, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und da man in weniger privilegierten Kreisen früh selbstständig werden muss, kümmert sie sich um Erziehung und Ausbildung ihrer jüngeren Geschwister, bringt ihnen Kopfrechnen, Kochen und das Schießen mit der Schrotflinte bei. Ihr eiserner Wille sichert letztendlich das Überleben der Familie. Die Romanvorlage stammt von Daniel Woodrell, der selbst in den Ozark Mountains in Missouri aufwuchs und sich den dort lebenden Menschen verbunden fühlt. Nachwuchsregisseurin Debra Granik gelingt es hervorragend, die trübe aber dennoch irgendwie hoffnungsvolle Atmosphäre des Buches herauszuarbeiten und zu transportieren.

Der Audiokommentar der Regisseurin (zusammen mit ihrem Kameramann) und entpuppt sich als außerordentlich informativ, beim unkommentierten Making of kann man den Machern bei den Dreharbeiten vor Ort in den Ozarks über die Schulter gucken und erhält einen guten Eindruck von der realitätsnahen Umsetzung des Films. Dazu gesellen sich neben Trailern einige entfallene Szenen und ein Musikvideo.

 

Ninas Filmwertung

Milieustudie und Emanzipations-Drama über ein starkes Mädchen, das sich zu behaupten weiß.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Ascot Elite Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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