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Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

© Constantin Film

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Deutschland 2021

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 412 Min.

Vertrieb: Constantin Film / Highlight

VÖ-Datum: bereits erhältlich

Filmzine-Review vom 07.12.2024

Mit 12 Haschisch, mit 13 Heroin und mit 14 auf dem Strich: 1978 hatten zwei Stern-Reporter in dem Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ die Geschichte der damals 15-jährigen Christiane F. erzählt. Der Rest ist Geschichte, denn das Buch wurde in Deutschland zum Millionen-Seller und die Verfilmung von Regisseur Uli Edel ein Kassenschlager und  Glücksfall für den deutschen Film der frühen 1980er. Über 40 Jahre später hat Amazon Prime das Junkie-Drama als „moderne Interpretation“ im Serienformat neu aufgelegt. Die acht Folgen erscheinen nun mit etwas Verspätung auch im Heimokinomarkt auf Blu-ray und DVD.

Der Kern der Vorlage bleibt erhalten, wird jedoch erheblich ausgeschmückt, besonders das Auseinanderbrechen von Christianes Familie und die Back-Stories ihrer Freundes-Clique, die allesamt immer stärker in die Heroinsucht abdriftet. Trotz der geballten Schicksale bleibt die Serie irgendwie weniger kalt, brisant und bedrückend als das Original. Auch das merkwürdig geschönte Berlin-Bild, in dem sogar die graue Gropiusstadt schick ausgeleuchtet wird, und die vielen bewussten Anachronismen (Techno im „Sound“, moderne Graffitis an der Wand) lassen sich nicht unbedingt nachvollziehen. Untrennbar von dem damaligen Film ist natürlich die Beteiligung und der legendäre Soundtrack von David Bowie, inklusive Konzert-Auftritt. Auch hier zieht die Serie den Kürzeren, denn die Konzert-Folge (Episode 3) bietet als Szenario eine ermüdende Flucht der sechs Teenager vor den Ordnungskräften, weil sie sich ohne Karten (die für Drogengeld vertickt worden sind) in die Halle geschmuggelt haben. Bowie (Cameo-Auftritt von Alexander Scheer) sieht man stattdessen am Pinkelbecken vor dem Auftritt – na ja. Die Darstellerriege – allen voran Jana McKinnon als Christiane und Lena Urzendowsky als Rotzgöre Stella – spielt hingegen durchgehend überzeugend und mit viel Herzblut, wenngleich alle sechs Schauspieler und Schauspielerinnen insgesamt ein bisschen zu alt und zu adrett für ihre Rollen wirken.

 

Folgen:

  • 01. Welpen / 02. Weihnachten / 03. Bowie / 04. Briefe/ 05. 4000 im Monat / 06. Der letzte Druck / 07. Wenn die Nacht kommt / 08. Dämmerung

DVD Extras:

    • keine Extras

 

Marcs Filmwertung

Der deutsche Drogensucht-Klassiker in der modernen Serienvariante: Sehr gut gespielt, aber deutlich weniger brisant und bedrückend als das Original.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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