xXx – Triple X

© Columbia Tristar Home Entertainment

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xXx – Triple X

USA 2002

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 119 Min.

Studio: Columbia Pictures

Vertrieb: Columbia Tristar Home Entertainment

Filmzine-Review vom 24.04.2003

Die Behörde für Nationale Sicherheit sucht händeringend Ersatz für einen ihrer Topagenten. Die Wahl fällt auf den Extremsportler Xander Cage (Vin Diesel), kurz xXx genannt. Er soll in Prag eine Bande von wildgewordenen Terroristen aushebeln…

Mit großem Trara und Brimborium wurde xXx – Triple X als DER legitime Bond-Nachfolger für die Spaß-Generation angekündigt. Und schon im Musik-Vorspann werden die Grenzen zu James Bond klar abgesteckt: Während sich bei 007 meistens laszive Schönheiten zu aktuellen Popsongs räkeln, geben bei Triple X die teutonischen Brachial-Rocker Rammstein den Takt vor. Tattoos, Metal und Muskelmasse treten gegen Anzug, Martini und Eleganz an. Doch trotz dieser „Neuerungen“ bietet der Film unterm Strich nur die üblichen Zutaten eines stinknormalen Actionreißers: Explosionen, Stunts und Schießereien in Hülle und Fülle. Mit zunehmender Dauer werden diese Sequenzen nach gutem Start (Highlight: Fallschirm-Flucht mit der Corvette) abstruser und enden in einer an Lächerlichkeit fast nicht mehr zu überbietenden Szene, in der Agent xXx auf dem Snowboard vor einer heranrasenden Lawine flüchtet. Ähnlich haarsträubend verhält es sich mit dem Drehbuch, das auf ausgelutschten „Böse Terroristen planen eine neue Weltordnung“-Pfaden Logik und Spannung vermissen lässt. Einzig Vin Diesel in der Hauptrolle macht den Streifen einigermaßen erträglich. Der ehemalige Türsteher bestätigt seine enorme körperliche Präsenz, die er bereits in Filmen wie The Fast and the Furious und Pitch Black angedeutet hat. Keine Frage, dem Mann gehört in Hollywood in Sachen Krawall-Kino die Zukunft.

Blockbuster-Titel wie xXx – Triple X sind auf DVD mittlerweile fast immer Selbstläufer. Der hohe Anspruch an erstklassige Bild- und Tonqualität wird aber in diesem Fall nur bedingt befriedigt. Besonders das Bild leidet ein wenig unter fehlender Detailschärfe. Der Ton bietet indes nach müdem Beginn ein Feuerwerk an direktionalen Effekten und einen extrem aggressiven Soundtrack. Die Bonusmaterialen sind erfreulicherweise nicht so promolastig und geben einen guten Überblick über die Dreharbeiten. Der Audiokommentar mit Regisseur Rob Cohen ist kurzweilig, aber hin und weder auch eine Spur zu enthusiastisch. Peinlich und einmal mehr typisch für den amerikanischen Moralkodex: In einer Deleted Scene werden drei nackte Frauen im Hintergrund einfach per Filter „entschärft“. Angesichts des hohen Bodycounts des Films eine fast schon zynische Maßnahme.

 

Marcs Filmwertung

Triple X für Bond? Vielleicht im nächsten Leben…

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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