Young Adult

© Paramount Home Entertainment

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Young Adult

USA 2011

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 94 Min.

Studio: Paramount Pictures

Vertrieb: Paramount Home Entertainment

Filmzine-Review vom 30.07.2012

Mavis (Charlize Theron) hat den Sprung aus dem verhassten Kleinstadtnest Mercury, Minnesota in die Großstadt Minneapolis geschafft. Als Ghostwriter für eine Jugendbuchreihe verdient sie ihre Brötchen – beziehungsweise ihren Bourbon, denn Mavis hat ein Alkoholproblem. Durch eine Rund-Mail ihres Highschool-Exfreundes Buddy (Patrick Wilson), in der er mitsamt Foto die Geburt seines Babys bekannt gibt, brennt bei Mavis eine Sicherung durch. Sie hätte Buddy heiraten und die Mutter seines Kindes werden sollen. Wild entschlossen, ihre alte Flamme zurückzuerobern und seine Ehe zu zerstören, macht sie sich auf den Weg nach Mercury…

Die Zusammenarbeit zwischen Drehbuchautorin Diablo Cody und Regisseur Jason Reitman bescherte uns 2007 die Indie-Komödie Juno, jetzt haben die beiden sich für Young Adult zusammengetan und überraschen mit einer erfrischend unkonventionellen Story, die manch einer vielleicht erst beim zweiten Gucken zu würdigen wissen wird. Mavis ist keine besonders liebenswerte Hauptfigur: sie lebt mit ihrem Schoßhündchen in einem verdreckten Apartment, schläft tagsüber ihren Dauerrausch aus, während im Hintergrund Reality Soaps laufen. Ansonsten hält sie sich mit One-Night-Stands bei Laune, in denen sie einerseits Bestätigung sucht, die sie aber andererseits übermäßig zu langweilen scheinen. Nebenbei leidet sie unter einer akuten Schreibblockade und versucht die Tatsache zu ignorieren, dass ihre ehemals erfolgreiche Jugendbuchreihe abgesägt wird. Zurück in Mercury weiß man nichts von dieser Realität, sondern hält die hübsche Blondine für den prominenten Aufsteiger aus den eigenen Reihen. Diesen Vorteil macht sie sich für ihren perfiden Plan zunutze, ihre Highschool-Liebe zurückzugewinnen, koste es was es wolle. Comedian Patton Oswalt als ehemaliger Mitschüler Matt versucht die offensichtlich depressive Mavis auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und ihr ihre abwegigen Absichten auszureden. Er fungiert als ausgleichender Ruhepol zu der schon beinahe irre wirkenden Femme fatale. Charlize Theron ist schlichtweg umwerfend als bemitleidenswerte, gescheiterte Existenz, die in der Abenddämmerung mit falschem Haarteil und einem Pfund Makeup vom Schluffi zum Vamp mutiert. Es ist, als würden Reitman und Cody mit all den Prom Queens abrechnen, die zu Schulzeiten die coolsten Jungs kriegen, die schönsten Kleider tragen und überall beliebt sind – Young Adult zeigt, was unter Umständen 20 Jahre später von Glanz und Gloria noch übrig bleibt.

Das 45-minütige Interview der Journalistin und Filmkritikerin Janet Maslin mit Jason Reitman ist eine enorm unterhaltsame Plauderstunde mit hohem Informationsgehalt und somit ein äußerst lohnenswertes Feature. Ebenfalls interessant: der Audiokommentar, den der Regisseur mit seinem Regieassistenten und dem Kameramann beisteuert.

 

Ninas Filmwertung

Mutige, ungeschönte Charakterstudie mit einer herausragenden Charlize Theron.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Paramount Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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